Border Collie Classics 2017 | UK

Nach Schweden, Zürich und Italien ging es diesen Sommer weiter ins Vereinigte Königreich zur Border Collie Classics. Meine Liebe zu Grossbritannien ist spätestens nach dem Dreifach-Sieg an den CRUFTS ungebrochen. Und so freute ich mich unglaublich wieder auf die Insel zu fahren. Irgendwie wollte es aber nicht so ganz wie ich wollte. Und dies durchaus nicht aus sportlicher Sicht.

Irgendetwas wollte zu Beginn unserer Reise nicht, dass wir auf die Insel gelangen. Zumindest kam mir dies so vor, denn es war eine ganze Folge aneinandergereihter Ereignisse. Kurz vor der Grenze zu Luxemburg viel mir ein immer lauter werdendes sehr metallisch klingendes (ich verglich es mit dem Geräusch einer Achterbahn, die an den Start hochgezogen wird) Geräusch meiner 1 Wochen alten V-Klasse auf. Mit viel Schweiss erreichte ich Abends den Vereinsplatz des HSV Beetebuerg. Noch am selben Abend (20.30 Uhr) konnte ich in eine Mercedes Werkstatt. Nach kurzer Inspektion meinte der Freundliche zu mir “Herr Brenca, Ihre Reise ist für sie hier zu Ende.”. Whaaaaat?! Nun, “es” hat den Antrieb der Vorderachse kaputt gemacht. “Es” war die Vertragswerkstatt in Bern, die es geschafft hat eine Schraube nicht korrekt anzuziehen. Ohje… Auf Ersatzteil warten, welches am nächsten Tag hätte geliefert werden sollen. Ersatzteil kam nicht, auch das war irgendwie logisch. Die Werkstatt war aber so freundlich und zuvorkommend, dass diese genanntes Bauteil aus einer brandneuen V-Klasse ausbauten und in meine einbauten.
So konnte ich die Fahrt mit 9 Stunden Verspätung wieder aufnehmen. In der Zwischenzeit hatte ich auch die Fähre umgebucht. Bis Calais verlief alles reibungslos. Am Zoll die nächste Panne. Der UK Custom ist penibel bzgl. Papiere der Hunde. Das war mir klar. Aber gleich so penibel? Alle 3 Hunde waren vorschriftsgemäss entwurmt, geimpft und vom Vet. beglaubigt. Leider war der Eintrag der Entwurmung bei Take auf die falsche – naja falsch war’s nicht, nur nicht korrekt – Seite gelangt. Statt unter Entwurmung war der unter Sonstige Impfungen. Keine Chance! Ich musste zurück ins Dorf Calais und dies durch einen Vet. auf die korrekte Seite übertragen lassen. 25€. Nächster Versuch mit dem Check-in. Diesmal alle Papiere i.O.. Doch nun hiess es meine Fähre sei wegen Sturm ausgefallen und die Nächste hätte deshalb Verspätung von 3.5h. Mittlerweile war es 21 Uhr. Kurz vor Mitternacht konnte die Fähre endlich ablegen. Knappe 2h dauert die Überfahrt. Daraus machte P&O Ferries dann halt 3h. Argh…!!! Mittlerweile war es 02 Uhr in der Früh, als ich endlich britischen Boden unter den Rädern hatte. 3.5h dauerte die Fahrt bis zur BCC noch, wovon 1h Schlaf dazu kam. Wir trotzten allem und jedem und so erreichten wir todmüde Rutland Showground dann doch noch 1h vor der ersten Parcoursbegehung.

Cute an der BCC

Umso besser lief es Cute und mir an der Border Collie Classic und am Warm-Up Turnier am Tag davor. Von Total 10 Läufen (inkl. Finale) liefen wir 6 clear in die Top 4. England scheint uns einfach zu liegen 🙂 Cute hat sich mächtig ins Zeug gelegt.

Am Warm-up Turnier liefen wir 2 von 2 Läufen nicht nur clear sondern endeten bei beiden auf dem Podest. In den Qualifikationsläufen holten wir uns 3 Läufe in den Top 4. Einmal reichte es durch meine dusslige Zonenstellerei (siehe Video Minute 01:36) nicht mehr aufs Podest. Das Individual Finale erreichten wir mit einer Dreifach-Qualifikation. Und so war es klar, dass wir auch im Team Finale sein werden.

Am Sonntagnachmittag dann erst der Team Final. Mit meinem Team – Aurélie Maréchal, Nadine Steurer und Ashleigh Serrem – ging es als 8tes an den Start. Wir wussten dass mind. 3 von uns Fehlerfrei laufen mussten um auf’s Podest zu gelangen. Cute und ich machten den Start und legten einen super 0-Fehlerlauf hin, mit Bestzeit. Dies machte mich ziemlich stolz, denn die Runningsmitstreiter waren nicht ohne! Leider lief es dem Rest des Teams nicht so gut.

Ein letzter Lauf lag nun noch vor mir und Cute. Unser wichtigster. Es sollte die Reputation für die BCC in Luxemburg (Video auf YouTube) sein. Unser Lauf war super und diese eine doofe Stange… Naja, da lag sie halt. Sometimes you win, sometimes you lose 😉 Cute hatte soviel geiles über das Weekend gezeigt, da kann es halt passieren. Doof passiert’s im Finale. Trotzdem bin ich überaus stolz auf Cute, auf mich und auf unsere Leistung an der BCC 2017!

Die Parcours waren den Richtern entsprechend technisch, schnell, knifflig. Oft in einer erschwerenden Kombination aus beidem. Jeder Parcours war aber schön zum laufen. Danke an Tamas Traj, Sandra Deidda, Mirja Lapanja, Martin Cavill und Dave Munings. Es hat mir definitiv Spass gemacht die verschiedenen Parcoursstyle zu laufen.

Die BCC

Gefällt mir ein Turnier aus welchen Gründen auch immer schreibe ich dies meistens in meinen Posts. Lass ich es weg, so gab’s halt nichts erwähnenswertes. Diesmal ist die Sache etwas anders.  Die BCC glich mehr einem normalen europäischen Turnier. Im Gegensatz zu den normalerweise 400 Startern waren gerade mal um die 240 Teams gemeldet. Gründe hat dies wohl verschiedenste. Wegkosten, Entfernung, Turniergebühr… um ein paar Stichworte zu nennen. Doch das war nicht alles. Ehrung wurde wortwörtlich unter der Tür gehalten mit einem hastigen Podest. Oft hat man dies eh verpasst, da diese unangekündigt stattfand. Rahmenprogramm? Fehlanzeige. Turnierende und dann waren auch Lichter aus. Stimmung und Emotionen waren gleich Null. Sogar während den Finals. Keine Musik, keine Fahnen, keine Emotionen. Zum Glück noch ein Moderator der seine Sache gut gemacht hat. Der hinterbliebene Eindruck? Cashcow! Möglichst schnell viel Geld verdienen. Irgendwie schade…

 

Video | Border Collie Blassics 2017